Pflege-und Adoptivelternverein Wernigerode wählte neuen Vorstand
Neuigkeiten
Rückblick auf schwierige Zeit und optimistische Vorschau
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Wernigerode. Es waren zwei schwierige, durch zahlreiche pandemiebedingte Einschränkungen geprägte Jahre, auf die Wolfgang Heine, 2. Vorsitzender des Wernigeröder Vereins der Pflege- und Adoptiveltern, in seinem Bericht zur Mitgliederversammlung zurück blickte.
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Dennoch konnte er bei der Jahreshauptversammlung am 23. April auf gemeinsame Veranstaltungen und Ausflüge, Weiterbildungen und Seminare verweisen, die für den Kontakt und das Miteinander der 54 Mitgliedsfamilien so wichtig sind. Dank einer großzügigen Spende von der Peter Jensen Stiftung zählten Familientreffen im Park Neukönigsaue oder die Wochenendaufenthalte im Ahornhotel Templin (2020) bzw. am Bremer Teich (2021) zu den besonderen gemeinsamen Erlebnissen von Eltern mit ihren leiblichen und ihren Pflegekindern.
Auch zwei Fortbildungsseminare zum Thema Trauma und Leben mit traumatisierten Kindern, die auf eine sehr gute Resonanz stießen, konnten 2020 und 2021 für die Pflegeeltern und weitere pädagogische Interessenten organisiert werden. Leider mussten die bei Kindern und Eltern beliebten Weihnachtsfeiern in beiden Jahren abgesagt werden.
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Aber auch in der von Corona Einschränkungen geprägten Zeit kam die so wichtige Kommunikation zwischen Vorstand und Mitgliedern auf der einen und den zuständigen Ämtern und Behörden auf der anderen Seite dank moderner Medien nicht zum Erliegen. So konnte die gute Zusammenarbeit mit dem Jugend- und dem Sozialamt trotz Homeoffice und Kontakteinschränkungen aufrecht erhalten werden. Gespräche mit dem Landrat, der Sozialdezernentin und der Jugendamtsleiterin haben dazu beigetragen, aus Sicht der Pflegeeltern und des Vereins bestehende Probleme anzusprechen und nach gemeinsamen Lösungen zu suchen. Dass mit Claudia Förster und Anja Pietsch gleich zwei für Adopitionen und Pflegschaften sowie den sozialpädagogischen Fachdienst zuständige Sachgebietsleiterinnen bei der Mitgliederversammlung als Gäste begrüsst werden konnten, spricht für das bestehende Interesse an der Arbeit des Vereins
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Ganz herzlich bedankte sich Wolfgang Heine im Namen des Vorstandes deshalb sowohl bei seinen aktiven Vereinsmitgliedern als auch beim Jugendamt für die engagierte Arbeit im zurückliegenden Zeitraum.
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Nachdrücklich verwies Wolfgang Heine auch auf die Bedeutung einer offensiven Öffentlichkeitsarbeit. In zahlreichen Presseartikeln wurde über die Aktivitäten des Vereins berichtet. Anlässlich des 25. Jährigen Bestehens des Vereins hat die Volksstimme drei Adoptiv- und Pflegefamilien mit sehr unterschiedlichen Ansätzen zur Betreuung von Pflegekindern vorgestellt und somit den Alltag dieser Familien transparent gemacht. Dieser Weg soll auch künftig verstärkt werden.
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Der Wernigeröder Verein will seine erfolgreiche Arbeit in diesem Jahr fortsetzen. So sind erneut gemeinsame Unternehmungen, wie zum Beispiel Ausflüge in den Leipziger Zoo und ein Wochenende am Bremer Teich geplant. Dabei soll auch der regelmäßige Erfahrungsaustausch fortgesetzt werden.
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Thematische Weiterbildungen, wie zum Beispiel ein Seminar zu Bindungen von Pflegekindern, oder ein vom Jugendamt für alle drei im Landkreis bestehende Pflege- und Adoptivelternvereine organisiertes Seminar zum Thema Fetales Alkoholsyndrom (FASD)stehen ebenso auf dem Plan. Die Zusammenarbeit zwischen den Wernigeröder, Quedlinburger und Halberstädter Vereinen soll weiter verbessert werden. Einen Schwerpunkt in der Zusammenarbeit mit den Behörden sieht der Verein in den Übergängen der Zuständigkeit für einen Großteil der Pflegekinder mit sozial- oder heilpädagogischen Hintergründen vom Jugend- ins Sozialamt. Hier gilt es, Bedenken der Eltern ernst zu nehmen und durch eine vorausschauende Kommunikation rechtliche Fragen vorab zu klären. Dazu wird der Verein gemeinsam mit dem Mitarbeiter des Sozialamtes, Sebastian Vogel, eine Gesprächsrunde für betroffene Eltern organisieren.
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Durch eine noch breitere Öffentlichkeitsarbeit – in diesem Zusammenhang soll auch die Internetpräsentation des Vereins überarbeitet werden – sollen möglichst viele Menschen angeregt werden, sich mit der Thematik Pflegekinderwesen zu beschäftigen. Im Idealfall könnte das zu der Entscheidung führen, eine Pflegefamilie zu werden, die Pflegekindern familiäre Geborgenheit auf ihrem weiteren Weg ins Leben bietet.
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Nach der Entlastung des alten Vorstandes erhielten bei der Neuwahl folgende Mitglieder das Vertrauen: Wolfgang Heine als 1. Vorsitzender, Matthias Reimann als 2. Vortsitzender, Beatrice von Grzymala als Kassenwart sowie Guido Harnau, Kerstin Prautzsch und Ute Senger als Beisitzer.