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Vortrag zu Trauma bei Kindern

Wenn das Verhalten der Kinder Rätsel aufgibt

Teil 2 des Traumata-Seminars für Pflege- und Adioptiveltern

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Wolfgang Heine, 2. Vorsitzender des Vereins, bedankt sich ganz herzlich bei Helga Jürries für die interessanten Ausführungen. Foto: Verein
 

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Nach dem großen Zuspruch, den das Seminar „Leben mit traumatisierten Kindern“ bereits im vergangenen Jahr bei den Pflege-und Adioptiveltern aus dem Harz gefunden hatte, war der Wunsch nach einer Fortführung des Themas bei den TeilnehmerInnen groß.

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Deshalb hatte der Wernigeröder Verein der Pflege-und Adoptiveltern interessierte Eltern und Pädagogen am 16.Oktober zu einem Folgeseminar eingeladen, bei dem die Verhaltenstherapeuten Helga Jürries als Dozentin diesmal vor allem   praktischen Fragen des Lebens mit traumatisierten Kindern in den Mittelpunkt stellte.

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Wie wichtig diese Thematik gerade in Corona-Zeiten für das Zusammenleben in Pflege- und Adioptivfamilien ist, hat sich einmal mehr in der Diskussion gezeigt. Gerade für Pflegekinder, die fast immer einen großen Rucksack aus ihrer Vergangenheit mitbringen, waren Lockdown, fehlende soziale Kontakte und der Abbruch geregelter Tagesabläufe besonders schwer zu verkraften. Selbst ohne diese Situation ist dieses Päckchen, das die Kinder nur scheibchenweise, manchmal aber auch mit voller Wucht und nach langer Zeit auspacken, sehr schwer zu schultern.

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Teils verzweifeln auch Pflegeeltern an ihnen unerklärlichen Verhaltensweise und in der Öffentlichkeit werden die Kinder dann schnell als „unerzogen“ abgestempelt, im schlimmsten Fall als „gewalttätig“, manchmal mögen sogar Vorwürfe kommen, man hätte die Kinder „nicht im Griff“.

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Helga Jürries gelang es erneut, die rund 20 Pflegeeltern aus allen drei Harzer Vereinen sowie interessierte Lehrerinnen und Erzieherinnen für das Thema zu sensibilisieren.

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Anhand anonymisierter Beispiele aus ihrem Berufsleben vermittelte sie den TeilnehmerInnen des Seminars viele Einblicke in Entstehung und Auswirkungen von Traumata, die oftmals von Angstgefühlen begleitet werden. Die „Erstarren- oder Flüchten-Reaktion“ ist bei Kindern mit Traumata stärker ausgeprägt und Trigger beschwören oft Traumata wieder herauf.

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Nicht alle Reaktionen werden im Laufe des Lebens verschwinden, mit manchen müssen alle lernen zu leben. Das Entscheidende aber ist: die Kinder haben keine „Schuld“, sie provozieren nicht und sie sind nicht schlecht erzogen.

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Umso wichtiger ist es, dass sich neben den Pflegeeltern auch Lehrer und Erzieher mit der Problematik beschäftigen, um dann gemeinsam mit den Pflegeeltern die traumatisierten Kinder mit viel Verständnis zu betreuen.

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Die sehr vertrauensvolle Atmosphäre des Seminars wurde nicht nur von den Eltern und Pädagogen hervorgehoben. Auch die Dozentin selbst zeigte sich angenehm überrascht von der herzlichen Aufnahme und dem Zusammenhalt der Pflegeltern. Die von ihnen angesprochenen Themen hätten durchaus den Charakter einer Supervision, betonte Helga Jürris, die den Pflegeeltern weiterhin viel Kraft für ihre besondere und wichtige Aufgabe wünschte.

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Das Seminar konnte auch mit Unterstützung von Spendengeldern der Peter Jensen Stiftung finanziert werden, der der Wernigeröder Adoptiv- und Pflegeelternverein hiermit ein herzliches Dankeschön sagt. Bedanken möchte sich der Verein auch für die herzliche Aufnahme im Glaswerk Derenburg, das mit seinem Glaskuppelsaal ein tolles Ambiente für das Seminar bot.

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Wer Interesse hat sich mit dem Verein näher zu befassen oder vielleicht sogar selber mit dem Gedanken spielt, ein Pflegekind aufzunehmen, ist recht herzlich eingeladen, sich auf Homepage weiter zu informieren oder eine E-Mail an heine.wernigerode@t-online.de zu senden.

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Ingelore Kamann